Immer donnerstags, 18.30 Uhr, via Zoom, keine Anmeldung erforderlich, die Links werden hier auf der Website rechtzeitig zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie, dass aufgrund der aktuellen Situation die Vorträge nur digital stattfinden.
Bereits stattgefunden:
12.5.2022
Digitaler Vortrag: Von der Umwelt zur Unswelt – Das Potenzial des Anthropozän-Konzepts für nachhaltige Entwicklung
Prof. Dr. Reinhold Leinfelder, Freie Universität Berlin
Seit der Altsteinzeit hat sich der Einfluss des Menschen auf das Erdsystem immer weiter gesteigert und zudem seit Mitte des 20. Jahrhunderts extrem beschleunigt. Zwischenzeitlich trägt der Mensch trägt ganze Berge ab, schneidet neue Täler, erschafft neue Seen, bestimmt, wie Flüsse fließen und wo Sedimente zur Ablagerung kommen, erwärmt das Klima und hebt sogar den Meeresspiegel. Wir homogenisieren aber auch die Tier- und Pflanzenwelt in kaum vorstellbarem Ausmaß, produzieren jährlich etwa so viel Plastik, wie es dem Gewicht der gesamten Menschheit entspricht und erschaffen gigantische Massen neuer Technofossilien, so dass die Etablierung eines neuen erdgeschichtlichen Abschnitts, das Anthropozän, von einer internationalen Fachkommission geprüft wird.
Die Grundlage zur Gestaltung wünschbarer Anthropozän-Zukünfte ist ein neues Verständnis der erdsystemaren Wechselwirkungen, aber auch unserer Abhängigkeit vom Erdsystem. Dazu bedarf es eines kritischen Blicks auf bisherige Nachhaltigkeitskonzepte sowie einer integrativeren Sichtweise in Schulen, Universitäten, Wirtschaft, Behörden, Politik und in jedem einzelnen von uns. Wir sind als kulturelle Wesen nicht irgendwie entfernt von einer anderen Welt, der Natur bzw. Umwelt umgeben, sondern sind Teil einer einzigen Welt, einer „Unswelt“, in der wir uns so in das Erdsystem integrieren müssen, dass es auch zukünftige Generationen dauerhaft mittragen kann. Konsequent angewandt, könnte uns das Anthropozän-Konzept nicht nur eine neue Sichtweise auf unseren Planeten, sondern damit auch auf ein zukunftsfähiges, kreatives Leben, Wirtschaften und Gestalten eröffnen.
25.11.2021
Digitaler Vortrag: Zählt allein der gute Wille? Von Paradoxien, Widersprüchen und Grenzen der Erforschung und Praxis von Nachhaltigkeit
Prof. Dr. Elke Schwinger, CSR und mehr
Der Aufruf zu umwelt- und klimabewußtem Handeln beherrscht aktuell neben den Fragen der Pandemiebekämpfung die bundesdeutschen Medien: Der Schrecken von Corona hat die Menschen aus der beschleunigten Welt moderner Konsum- und Arbeitswelt herausgerissen und auf sich selbst zurückgeworfen. Die Bürger*innen unserer modernen Gesellschaft beginnen, ihre individualistischen Ziele, die grenzenlose Gier des Konsums und die katastrophalen Folgen dieser Lebensweise zu überdenken. Die Rede ist von Verzicht, von Boykott – der Aufruf zu Selbstversorgung, Tauschwirtschaft und Secondhand scheint das Rad unserer Kultur rückwärts zu drehen. Die absehbaren Konsequenzen des globalen Wettbewerbs auch für den Erhalt des nationalen Wohlstands zwingen auf politischer Ebene zu gesetzlichen Richtlinien und Kontrollen. Innovative Umsteuerungen im Sinne der Nachhaltigkeit werden heiß diskutiert. Doch die Effizienz dieser Vorschläge und hektischen Neuanfänge scheitert zum großen Teil an der globalen Vernetzung der Wirtschaft, an der fachwissenschaftlichen Isoliertheit der Expert*innen und nicht zuletzt an der quasi-religiös überhöhten Moralisierung der gesellschaftlichen Diskurse. Zählt dennoch der gute Wille? Darüber gilt es zu reflektieren.
Anmeldung bitte bis 25.11.2021 bis 16.30 h unter: fuehrungen-rosenstein@smns-bw.de
Sie bekommen einen Link mit den Zugangsdaten für den digitalen Vortrag über Zoom zugesendet.
Dauer ca. 1 Stunde. Der Vortrag ist kostenfrei.
9.12.2021
Digitaler Vortrag: Miscanthus – wie wir Rohstoffe für eine nachhaltige Bioökonomie produzieren
Prof. Dr. Iris Lewandowski, Universität Hohenheim
Die Bioökonomie baut auf die Nutzung von biogenen Ressourcen, die nachwachsend und damit erneuerbar sind, um somit zur Reduzierung der Nutzung von fossilen Rohstoffen und von CO2-Emissionen beizutragen. Dabei muss die Bereitstellung der Biomasse ökologisch verträglich erfolgen. Hierzu besonders geeignet ist Miscanthus, ein mehrjähriges Gras, welches besonders effizient mit den für das Wachstum benötigten Wasser- und den Nährstoff-Ressourcen umgeht und einen hohen Ertrag an Biomasse auch auf weniger fruchtbaren Böden produziert. Die von Miscanthus geerntete Biomasse kann sehr vielfältig verwendet werden. Es wird eingesetzt zur Erzeugung von Wärme, Strom, Treibstoffen oder zur Herstellung von Chemikalien, Plastik, Formteilen oder Baumaterial.
Anmeldung bitte bis 9.12.2021 bis 16.30 h unter: fuehrungen-rosenstein@smns-bw.de
Sie bekommen einen Link mit den Zugangsdaten für den digitalen Vortrag über Zoom zugesendet.
Dauer ca. 1 Stunde. Der Vortrag ist kostenfrei.
13.1.2022
Digitaler Vortrag: Klimakrise = Verhaltenskrise? Was uns hemmt und motiviert, klimaschonend zu agieren
Prof. Dr. Gerhard Reese, Universität Koblenz-Landau
Die Klimakrise gilt gemeinhin als eine der großen Herausforderungen, vor denen die Menschheit steht. Um die Klimakrise abzumildern und die Konsequenzen des Klimawandels abfedern zu können, bedarf es kollektiver Anstrengungen von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Dabei ist jede*r Einzelne gefragt - und kann auch antworten! In diesem Vortrag soll es darum gehen, wie unser alltägliches Handeln und Nichthandeln zur Klimakrise beiträgt und welche psychologischen aber auch gesellschaftlichen Mechanismen uns motivieren (und hindern), etwas zu ändern.
Anmeldung bitte bis 13.1.2022 bis 16.30 h unter: fuehrungen-rosenstein@smns-bw.de
Sie bekommen einen Link mit den Zugangsdaten für den digitalen Vortrag über Zoom zugesendet.
Dauer ca. 1 Stunde. Der Vortrag ist kostenfrei.
10.2.2022
Digitaler Vortrag: Für ein biobasiertes Bauen der Zukunft
Prof. Dr. Jan Knippers, Universität Stuttgart
Das Bauen ist eines der zentralen Handlungsfelder im Kampf gegen den Klimawandel. Insbesondere die Herstellung von Zement ist eine der Hauptverursacher von Treibhausgasemissionen. Der möglichst umfangreiche Ersatz von Stahlbeton, dem Massenbaustoff unserer Zeit, durch biobasierte Werkstoffe ist daher der Schlüssel zu einem nachhaltigen Bauen der Zukunft. Damit werden nicht nur die mit der Zementproduktion verbundenen Emissionen vermieden. Darüber hinaus können Baukonstruktionen als langfristige Kohlenstoffspeicher und damit CO2-Senken gedacht werden. Im Vortrag werden Strategien gezeigt, wie dieser Wandel zu einem biobasierten Bauen gelingen kann und welche Herausforderungen auf dem Weg dahin zu bewältigen sind.
Dauer ca. 1 Stunde. Der Vortrag ist kostenfrei.
10.3.2022
Digitaler Vortrag: zweikommasechs
Prof. Dr. Werner Sobek, Professor am Institut für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren (ILEK) der Universität Stuttgart und Gründer der Werner Sobek Firmengruppe
Klimawandel und Bevölkerungsexplosion, Migrationen, Umkehr der Alterspyramide und Ressourcenverknappung – angesichts dieser vielschichtigen Herausforderungen muss unsere Gesellschaft mehr als je zuvor Engagement zeigen und Verantwortung übernehmen. Die gebaute Umwelt spielt hierbei eine zentrale Rolle – steht sie doch für mehr als ein Drittel des Energieverbrauchs und der Emissionen sowie für mehr als die Hälfte des Ressourcenverbrauchs und des Massenmüllaufkommens. In den kommenden Jahren werden diese Werte noch viel mehr Bedeutung erlangen, wächst die Menschheit doch nach wie vor um 2,6 Menschen – pro Sekunde! Nur wenn wir unser Bauwesen radikal anders organisieren und mit weniger Material für mehr Menschen bauen, kann diese Aufgabe bewältigt werden. Wie also sieht die Stadt von Morgen aus?
Dauer ca. 1 Stunde. Der Vortrag ist kostenfrei.
14.4.2022
Digitaler Vortrag: Vegetation und Klimawandel – Wie Landnutzung das Klima beeinflusst
Prof. Dr. Thilo Streck, Universität Hohenheim
Wechselwirkungen zwischen der Landoberfläche und der Atmosphäre haben einen großen Einfluss auf das Klima. Ihre Berechnung ist ein wichtiger Baustein von regionalen Klimaprojektionen. Wie sich die Landnutzung und die jahreszeitliche Entwicklung der Vegetation mit dem Klimawandel ändern werden und welche Auswirkung dies wiederum auf das Klima haben wird, wird jedoch bisher nicht berücksichtigt. Im Vortrag werden die Wechselwirkungen zwischen Landnutzung, Vegetationsentwicklung und Wetterbildung dargestellt sowie anhand von Beispielen mögliche Auswirkungen auf das regionale Klima diskutiert.