Klimawandel (schon) im Jura
Mit jeder Menge Fragen im Gepäck an mich und meinen damaligen Kollegen Gerd Dietl kam vor wenigen Jahren der an der Universität Kopenhagen tätige Geowissenschaftler Christoph Korte zu Besuch an unser Museum. Vielleicht kommt der Name dem einen oder anderen Sportinteressierten bekannt vor – Christoph Korte war im Jahr 1990 Weltmeister im legendären Deutschlandachter der Ruderer! Bei seinem Besuch ging es natürlich nicht um Sport, sondern um paläoklimatische Forschung, konkret um Veränderungen im Faunenspektrum der Meeresablagerungen im späten Unterjura und frühen Mitteljura. Mir war schon lange aufgefallen, dass es jurazeitliche Gesteinsschichten gibt, in denen die Artenvielfalt der schalentragenden Meeresfossilien auf ein Minimum abnimmt. Zudem gibt es Schichten, in denen fast ausschließlich Ammoniten vorkommen, die in den einstigen Nordmeeren beheimatet waren. Um den beobachteten Veränderungen näher auf die Schliche zu kommen, benötigt man aber geeignetes, gut datiertes Probenmaterial für Isotopenanalysen, denn die Zusammensetzung der darin enthaltenen Sauerstoffisotope lässt Rückschlüsse auf die damals herrschenden Wassertemperaturen zu. Zum Glück hatte ich genau solche Fossilien, wie sie hier für unser Gebiet benötigt werden, mit präzisen Funddaten selbst gesammelt.
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