Hornmilben sind produktiv, aber wählerisch
Zu Anfang wollte ich zusammen mit Michael Heethoff und Michael Laumann von der Universität Tübingen eigentlich nur untersuchen, wie sich die millimetergroße Hornmilbenart Archegozetes longisetosus fortpflanzt. Von dieser sind nämlich nur Weibchen bekannt. Wie funktioniert ihre Fortpflanzung ohne Männchen? Herausgekommen sind aber auch andere interessante Erkenntnisse….
Wir wollten zunächst die Entwicklung der Eizellen während ihrer Reifeteilung untersuchen. Die Eizellen zu gewinnen ist allerdings gar nicht so einfach, denn über den Aufbau und die Entwicklung der Fortpflanzungsorgane dieser Art war kaum etwas bekannt. Also galt es zunächst mal, geeignetes Material zu beschaffen: Wir züchteten Hornmilben, sammelten jeden Morgen die frisch gelegten Eiballen ab und isolierten sie. Der Milbennachwuchs wurde täglich geerntet und unterschiedlich lange großgezogen.
Die klassische Herangehensweise zur Untersuchung der Milben sähe nun so aus: Die verschieden alten Stadien werden fixiert, in Kunstharz eingebettet, in dünnste Scheiben von 0.5μm geschnitten und gefärbt. Wenn alles geklappt hat, lassen sich dann aus den Schnitten die Anatomie der Organe und die Entwicklung der Eizellen rekonstruieren. Sie sehen schon: Wenn man dieses Programm für viele Individuen durchzieht, ist man eine ganze Weile beschäftigt. Es ging aber schneller!
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