Beteiligung des Naturkundemuseums Stuttgart
Bei jedem Einzelprojekt schauen sich Biologen genau an, was bei Tier oder Pflanze geschieht, während sich die Ingenieure der Technik und die Architekten der Umsetzung in ein Bauwerk widmen. Ich selbst bin über ganz konkrete biologische Fragestellungen in die „bionische Szene“ gekommen, da mich die Funktionsweise biologischer Strukturen interessiert, und zwar vor allem die physikalischen Grundlagen. Dies ist meist das Herzstück eines „echten“ bionischen Projektes. Ich bin seit den allerersten Planungen für den Transregio dabei, und zwar bereits seit Ende 2010. So lange hat die Vorbereitungs- und Planungsphase gedauert. Das lag auch daran, dass es einen sehr großen Diskussionsbedarf zwischen den unterschiedlichen Fachdisziplinen gibt. Bei dem Begriff „Membran“ beispielsweise denken Architekt, Ingenieur und Biologe an ziemlich verschiedene Dinge. Das hört sich sehr anstrengend an, aber ich finde das spannend. So ein fachliches „Multikulti“ erweitert den Blickwinkel und als Biologe bekommt man nicht selten eine andere Perspektive, die bei der Forschung weiterhilft. Man lernt ständig dazu.
Das Museum für Naturkunde ist mit zwei Projekten vertreten. Ein Projekt schaut sich die Evolution einer bestimmten Laubmoosgruppe an, um herauszufinden, wie und wo sich etwas ändert. Die Architekten möchten daraus lernen, wie sich „Design“ während der biologischen Evolution wandelt. Das andere – mein – Projekt betrifft die Frostfestigkeit von mehrjährigen Pflanzen in winterkalten Gebieten. Bei diesen Projekt interessiert uns (mich und die Doktorandin im Projekt, Rena Schott) besonders die Umlagerung von Wasser während des Gefriervorganges, bzw. wo genau und wann in der Pflanze etwas gefriert.
Zu diesen beiden Projekten demnächst mehr im Science Blog des Museums!
Kommentare (0)
Keine Kommentare