Eine extreme Expedition
Die Wüste Lut – auch bekannt als Dasht-e Lut – liegt im Südosten des Irans zwischen dem 33. und dem 28. Breitengrad. Mit 51.800 km2 ist die zweitgrößte Wüste des Irans größer als die Schweiz. In der Wüste Lut wurden die höchsten je auf der Erde beobachteten Oberflächentemperaturen gemessen: Basierend auf Satellitenmessungen der NASA wurde im Jahr 2006 70,7 °C nachgewiesen, mittlerweile wurde dieser Rekordwert sogar noch auf 80,8 °C erhöht. Diese enormen Temperaturen sind unter anderem auf sehr dunkles Geröll zurückzuführen, welches sich besonders stark aufheizt. Die täglichen Durchschnittstemperaturen schwanken zwischen -2,6 °C im Winter und 50,4 °C im Sommer und der durchschnittliche Niederschlag beträgt nur 30 Millimeter pro Jahr.
In dieses extrem lebensfeindliche Gebiet führten in den Jahren 2015 bis 2017 drei interdisziplinäre wissenschaftliche Expeditionen. Das Ziel: Die Erforschung der Ökologie, Biodiversität, Geomorphologie und Paläontologie dieses Hotspots. Zweimal war ich mit dabei – einen Expeditionsbericht von 2016 gibt es hier im Science Blog. Eigentlich bin ich Spezialist für die Schmetterlinge, und diesen galt deshalb natürlich mein ganz besonderes Interesse. Aber ebenso neugierig bin ich als Biologe auf alles andere Lebendige. Und bei einer Expedition in einem so extremen Lebensraum wie der Wüste Lut sind alle Sensoren „scharf geschaltet“ – besonders, wenn man auf Wasser trifft.
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