Fossile Mücken und Jurassic Park
Wer an Mücken denkt, hat fast automatisch das Bild von kleinen, blutsaugenden Quälgeistern und Krankheitsüberträgern im Kopf. Dabei sind die allerwenigsten Mücken Blutsauger!
Bei fossilen Mücken denkt man sofort an Jurassic Park und die Möglichkeit, Saurier aus extrahiertem Saurierblut in fossilen Mücken zu klonen und wieder auferstehen zu lassen. Das ist allerdings aus verschiedenen Gründen vermutlich nicht möglich. So bleibt die DNS, das Erbgut von Lebewesen, nur unter speziellen Bedingungen, wie zum Beispiel unter niedrigen Temperaturen, erhalten. Die mit ca. 600 000 Jahren älteste erhaltene DNS stammt daher auch aus dem Permafrost. Das ist bei Bernsteineinschlüssen, die 15 – 130 Millionen Jahre alt sind, natürlich nicht gegeben. Zudem wurde das Erbgut in Bernsteinfossilien über die Jahrmillionen hinweg in der Regel durch verschiedene Harzkomponenten, wie zum Beispiel Terpene, verändert.
Dennoch können uns fossile Mücken auch abseits von Jurassic Park viel über die Vergangenheit erzählen. Während der vergangenen Jahre habe ich mich mit Mücken aus einer neu entdeckten Bernsteinfundstelle im Westen Indiens beschäftigt. Diese kleinen Insekten flogen vor 54 Millionen Jahren in einem tropischen Wald im Westen Indiens herum und hatten das Pech, an klebrigem Baumharz hängen zu bleiben. Des einen Leid, des anderen Freud: Nur so können die Bernsteineinschlüsse uns Jahrmillionen später Geschichten über ihrem ehemaligen Lebensraum erzählen.
Kommentare (0)
Keine Kommentare