Untersuchungen an Dünnschliffen verraten viel über die Lebensweisen fossiler Saurier
Knochengewebe wird durch Blutgefäße ernährt und kann langsam oder sehr schnell wachsen. Zudem kann der Ablagerungsprozess – das Wachstum – kontinuierlich oder zyklisch ablaufen, also ohne oder mit regelmäßigen Unterbrechungen. Sehr früh beginnen bei einigen Wirbeltiergruppen bereits Umbauprozesse von innen, aus der Markhöhle, heraus, wobei der zunächst abgelagerte Knochen (primäre Knochen) durch sekundären Knochen ersetzt wird. Er kann aber auch abgebaut werden, so dass große Hohlräume entstehen.
Knochen ist also kein starres Gewebe, sondern unterliegt ständig Veränderungen, die von inneren (Wachstum, Fortpflanzung, Krankheiten) und äußeren (Klima, Futter) Faktoren beeinflusst werden. All das spiegelt sich in der Feinstruktur des Knochens wider, in der Verteilung von Hohlräumen (Blutgefäße, Markhöhle) und kompaktem Knochen. Zur Untersuchung dieser Mikrostruktur werden Dünnschliffe angefertigt. Die Mikrostruktur gibt zum Beispiel Aufschluss über die Schwimmfähigkeiten und Lebensweise im Wasser lebender Tiere. Ist der Knochen sehr schwer und kompakt (wenige Blutgefäße) mit einer kleinen zentralen Markhöhle, deutet dies auf eine küstennahe und vor allem tauchende Lebensweise hin. Leichte Knochen mit einer großen zentralen Markhöhle sowie vielen großen Blutgefäßen sind typisch für ausdauernde Schwimmer, die eher entfernt von der Küste, im offenen Meer, lebten.
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