Forschungsprofil
Artabgrenzung, Systematik, Phylogenie und Verbreitung von Ektomykorrhizapilzen unter Berücksichtigung von molekularen und morphologischen Merkmalen.
Mykologie
Artabgrenzung, Systematik, Phylogenie und Verbreitung von Ektomykorrhizapilzen unter Berücksichtigung von molekularen und morphologischen Merkmalen.
Dr. Ursula Eberhardt
Die Fälblinge (Hebeloma) sind eine Hutpilzgattung, deren Arten mit Pflanzen Wurzelsymbiosen bilden, vor allem mit holzigen Gewächsen wie Forstbäumen, aber auch mit alpinen Zwergsträuchern. Die Gruppe ist vorwiegend in der nördlichen Hemisphäre verbreitet. Das Ziel dieses Projekts ist es, die Artgrenzen sowie die inner- und zwischenartlichen Beziehungen der Fälblinge und einiger naher Verwandter mit molekularen und morphologischen Methoden zu untersuchen und die Verbreitung der Arten zu verstehen. Bis 2016 haben wir uns vor allem auf die Hebeloma-Arten Europas konzentriert. das Ergebnis der Untersuchungen wurde in einer Anzahl wissenschaftlicher Veröffentlichungen und im Band 14 „Hebeloma (Fr.) P. Kumm.“ der Reihe Fungi Europaei zusammengefasst. Inzwischen beschäftigen wir uns nun mit den Fälblingen anderer Kontinente, insbesondere Nordamerikas. Dabei werden wir von vielen Sammlern vor Ort unterstützt, die Material zur Verfügung stellen. Die Projektwebseite ist hebeloma.org.
Zusammenarbeit: Prof. Dr. Henry J. Beker (Royal Holloway College, University of London; Plantentuin Meise, Belgien), Peter Bartlett (Surrey, U.K.), und Caroline Hobart (British Mycological Society); bis 2021 Dr. Nicole Schütz.
Dr. Ursula Eberhardt (Leitung), Cornelia Krause (2016–2017), Christina Schüßler (2017–2018)
Das Ziel des GBOL-Projektes ist es, die Artenvielfalt in Deutschland genetisch anhand von DNA-Barcodes zu charakterisieren. Dieses Teilprojekt beschäftigt sich mit Großpilzen, vor allem mit den Großpilzen der Wälder. Unser Ziel ist es, vorhandenes Wissen und Material, etwa in Museumskollektionen, oder in den Sammlungen von Bürgerwissenschaftlern oder anderen wissenschaftlichen Projekten (z.B. WiNat – Wildnis Naturerbe), zu nutzen, um Lücken in den internationalen Sequenzdatenbanken wie UNITE oder BOLD zu verkleinern und damit die Erforschung der Pilzarten Deutschlands zu fördern. Dabei werden wir von verschiedenen Herbarien unterstützt, zum Beispiel dem Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz, dem Staatlichen Museum für Naturkunde in Karlsruhe und der Botanischen Staatssammlung München. Die im Rahmen des Projekts gewonnenen DNA-Extrakte gehen in die DNA-Sammlung des Naturkundemuseums Stuttgart ein. Dieses Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) als Forschung für Nachhaltige Entwicklung (FONA) mit dem Förderkennzeichen 01 LI 1501I.
Zusammenarbeit: Prof. Dr. Dominik Begerow (Leitung; Ruhr-Universität Bochum), Dr. Ben Bubner (Thünen-Institut für Waldgenetik, Waldsieversdorf), Dr. Ulrike Damm (Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz), Prof. Dr. Gerhard Rambold (Universität Bayreuth), Dr. Markus Scholler (Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe) und Prof. Dr. Marc Stadler (Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung Braunschweig).