Die Überfamilie Ceraphronoidea umfasst zwei Familien mit weltweit 603 beschriebenen Arten (Ceraphronidae: 304 spp., Megaspilidae: 299 spp.), die nur einen kleinen Teil der zu erwartenden Vielfalt darstellen. Aus Deutschland sind nur 35 Arten (Ceraphronidae: 11 spp., Megaspilidae: 24 spp.) bekannt, doch es dürften mehrere Hundert sein. Ceraphronidae entwickeln sich oft in Nematoceren (Diptera) wie den Gallmücken (Familie Cecidomyiidae). Megaspilidae sind Ektoparasitoide einer Vielzahl von Wirten, wie den Diptera, Neuroptera, Mecoptera und Hemiptera. Einige entwickeln sich als Hyperparsitoide von parasitoiden Wespen, wie bspw. blattlausbefallenden Brackwespen (Braconidae).
Das Ziel des Projektes ist es, funktionsmorphologische Merkmale der männlichen Genitalien, sowie Barcoding ergänzend zu den traditionellen morphologischen Daten zu verwenden, um Artkonzepte zu überprüfen und die Weibchen den männlichen Tieren zuzuordnen. Morphologische Daten werden mit Hilfe von Micro-CT und Konfokaler Laserscanningmikroskopie (CLSM) erhoben. Auch soll das Potential von Flügel-Interferenzmustern zur Artunterscheidung untersucht werden. Mit den so gewonnenen Informationen wird es möglich sein, die Artenvielfalt der Ceraphronoidea in Deutschland zu erfassen und neue Arten in integrativ taxonomischen Revisionen zu beschreiben.