08.10.2003 - 30.05.2004 | Eine Ausstellung von Klaus Paysan und dem Staatlichen Museum für Naturkunde Stuttgart, im Schloss Rosenstein

Afrika – Tiere, Masken und Magie

Sonderausstellung

Afrikas Tierwelt ist berühmt. Zu Recht: Kein Kontinent zeigt eine größere Mannigfaltigkeit an spektakulären Großtieren. Nicht weniger beeindruckend ist die kulturelle Vielfalt. In vielen afrikanischen Gesellschaften spielen Beziehungen zu Tieren eine überragende Rolle.

Wir vereinen in dieser Ausstellung, was zusammen gehört. Während Afrikas Tiere normalerweise in Naturkundemuseen und Afrikas (Gebrauchs-) Kunst in ethnologischen Sammlungen ausgestellt werden, bieten wir beides: Tiere & Skulpturen.

Die beiden Ausgangspunkte der Ausstellung: Die Sammlung afrikanischer Tierskulpturen des bekannten Stuttgarter Fotografen Klaus Paysan und seine fachübergreifende Neugierde. Wo andere überwiegend sammeln, um völkerkundliche Dokumentationen anzulegen, fasziniert ihn die Vielfalt der Aussagen, die mit jeder der Skulpturen verbunden sind. Und er bemerkte schon früh mit dem zoologisch geschulten Blick des Tierfotografen, dass die afrikanischen Künstler nicht irgendwelche Tiere darstellen, sondern bei aller Abstraktion mit großer Treffsicherheit ganz bestimmte Arten porträtieren, bisweilen sogar genau deren Stimmungen zum Ausdruck bringen.

Klaus Paysan ist kein studierter Ethnologe. Er näherte sich Afrika und seiner Kultur als Fotograf mit starkem naturwissenschaftlichen Interessen. Mehr als hundert Reisen zwischen 1961 und 2003 und immer stärkere persönliche Verflechtungen machten aus dem Beobachter zunehmend einen Mit-Erleber, der auch bei traditionellen Festen und Zeremonien seinen Platz einnimmt. Vor allem in Kamerun ist er in den traditionellen Königreichen Freund des Fon (des Königs) und hat Rangstufen wie ShuuFaay, Faay, Shey, Mwembe, Freund des Königs, in den traditionellen Männerbünden Mwerong, NgiriLa, Obasi Njom und anderen. In Mali ist er integriertes Mitglied in einem Großfamilienverband der Dogon. Sein immenses Wissen über Afrika verdankt er zahlreichen Teilnahmen an geheimen Ereignissen und vielen Gesprächen mit Häuptlingen, Heilern und Menschen mit magischen Kräften, die ihm – als in mancher Hinsicht Zugehörigen und Wissenden – mehr erzählten als anderen Fremden. Ebenso wichtig sind ihm aber auch die Vorstellungen einfacher Bauern, Hirten und Jäger.

Die Synthese: Genauer zoologischer Zuordnung und seinem „Insiderwissen“ aus zahllosen Gesprächen und tätigem Mit-Erleben verdankt Klaus Paysan seine ungewöhnlichen Einsichten in westafrikanische Stammes-Gesellschaften und die Bedeutung der Tiere – Einblicke, an denen er uns mit dieser vom Naturkundemuseum Stuttgart konzipierten Ausstellung teilhaben lässt.

Klaus Paysans eigenes Metier ist – ein Zufall? – ebenfalls das Erzählen. Dabei hängen an jedem Stück seiner Sammlung mindestens zwei Geschichten: eine ganz persönliche und eine, mit der Paysan seine Bedeutung und Aussage belegt. Wir werden Ihnen im Verlauf der Ausstellung immer wieder Gelegenheit geben, Klaus Paysan zu erleben und ihm zuzuhören. Die erste bietet sich bei der Eröffnung der Ausstellung am 8. Oktober.

Weitere Veranstaltungen:

25.10.2003, 15 Uhr: Führung durch die Ausstellung mit Klaus Paysan. Anmeldung unter 0711 8936 266. Treffpunkt: Foyer Schloss Rosenstein.

05.11.2003, 18 Uhr: „Der lange Weg zum Wissen – Tierdarstellungen in Afrika als Helfer der Wissenschaft“. Klaus Paysan spricht im Vortagssaal am Löwentor

14.11.2003, 18 Uhr: PREMIERE!Die Kuh Rosmarie. Eine Theaterproduktion des Jungen Ensembles Stuttgart über die Reise einer Kuh nach Afrika, erzählt von zwei Schauspielerinnen mit Liedern und Musik. Für Kinder von 5 bis 12 und Erwachsene. Karten € 8,00, ermäßigt € 6,00, Kinder bis 14 J. € 4,00 an der Abendkasse oder unter Tel: 0711/21848018.

16.11.2003, 17 Uhr: Die Kuh Rosmarie. Eine Theaterproduktion des Jungen Ensembles Stuttgart über die Reise einer Kuh nach Afrika, erzählt von zwei Schauspielerinnen mit Liedern und Musik. Für Kinder von 5 bis 12 und Erwachsene. Karten € 8,00, ermäßigt € 6,00, Kinder bis 14 J. € 4,00 an der Abendkasse oder unter Tel: 0711/21848018.

22.11.2003, 15 Uhr: Führung durch die Ausstellung mit Klaus Paysan. Anmeldung unter 0711 8936 266. Treffpunkt: Foyer Schloss Rosenstein.

28.11.2003, 17 Uhr: Die Kuh Rosmarie Eine Theaterproduktion des Jungen Ensembles Stuttgart über die Reise einer Kuh nach Afrika, erzählt von zwei Schauspielerinnen mit Liedern und Musik. Für Kinder von 5 bis 12 und Erwachsene. Karten € 8,00, ermäßigt € 6,00, Kinder bis 14 J. € 4,00 an der Abendkasse oder unter Tel: 0711/21848018.

06.12.2003, 17 Uhr: „Die Kuh Rosmarie“. Eine Theaterproduktion des Jungen Ensembles Stuttgart über die Reise einer Kuh nach Afrika, erzählt von zwei Schauspielerinnen mit Liedern und Musik. Für Kinder von 5 bis 12 und Erwachsene. Karten € 8,00, ermäßigt € 6,00, Kinder bis 14 J. € 4,00 an der Abendkasse oder unter Tel: 0711/21848018

07.12.2003, 15 Uhr: Führung durch die Ausstellung mit Klaus Paysan. Anmeldung unter 0711 8936 266. Treffpunkt: Foyer Schloss Rosenstein.

10.12.2003, 18 Uhr: „Ein Meilenstein in der Geschichte der medizinischen Entwicklungshilfe? Die Heilpflanze Artemisia annua gegen Malaria“. Dr. Hans Martin Hirt spricht im Vortragssaal am Löwentor.

14.12.2003: Afrikatag im Schloss Rosenstein und am Löwentor.

Afrika - Tiere, Masken und Magie: Unsere Sonderausstellung im Schloss Rosenstein wird begleitet durch zahlreiche Vorträge und Führungen. Und durch einen Afrikatag, den wir zusammen mit der Friedrich-Ebert Stiftung und dem SWR2 Forum am 14. Dezember veranstalten. An diesem Tag startet der SWR seinen Programmschwerpunkt zum Thema Afrika (bis 08.01.2004), mit über 100 Sendungen zum schwarzen Kontinent. Politik spielt dabei ebenso eine Rolle wie Musik, Literatur, Kunst und Geschichte. Und auch Klaus Paysan, auf dessen Sammlung unsere Ausstellung basiert, tritt dort auf.

Zum Start der Reihe zeichnet der SWR im Rahmen unseres Afrika-Tages eine Podiumsdiskussion auf: “Partner oder Patient? Afrika am Tropf der Entwicklungshilfe”. Unter anderen Prominenten auf dem Podium: Dr. Uschi Eid, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (17.00-19.00 Uhr). Verschiedene Vorträge und Diskussionen, unter anderem mit Prof. Dr. Ernst-Ulrich von Weizsäcker, zum Thema “Afrika - Kontinent der Gegensätze” können Sie aber bereits vorher besuchen (13.30-15.30 Uhr). Ort: Vortragssaal am Löwentor.

Im Schloss Rosenstein - dort inmitten unserer Afrikaausstellung - stehen andere Aktivitäten im Vordergrund: Verschiedene Afrika-Institutionen erhalten die Möglichkeit, sich zu präsentieren. Wir bieten zwei Trommelkurse für Kinder ab acht Jahren mit Bakary Koné aus Burkina Faso (11 und 14 Uhr) für jeweils zehn Kinder an (Anmeldung unter 0711/ 8936 104). Martin Moffor spielt und erzählt um 13 und 16 Uhr ein afrikanisches Märchen. Sie sehen Videos mit afrikanischen Filmen und natürlich wird der “Geschichtenerzähler” Klaus Paysan wieder durch die Ausstellung “Afrika - Tiere, Masken und Magie” führen. Abends lässt das Junge Ensemble Stuttgart zum letzten Mal “Die Kuh Rosemarie” nach Afrika reisen.

Nicht alle Programmpunkte stehen bereits fest. Sie werden ständig aktualisiert.

14.12.2003, 18 Uhr: ZUM LETZTEN MAL !!!  „Die Kuh Rosmarie“.

Eine Theaterproduktion des Jungen Ensembles Stuttgart über die Reise einer Kuh nach Afrika, erzählt von zwei Schauspielerinnen mit Liedern und Musik. Für Kinder von 5 bis 12 und Erwachsene. Karten € 8,00, ermäßigt € 6,00, Kinder bis 14 J. € 4,00 an der Abendkasse oder unter Tel: 0711/21848018.