Umgeben von einer Million Schmetterlingen informierte Hossein Rajaei über Farben und Formen, Evolution und Gefährdung. Ihre vielfältigen Eindrücke setzten die Studierenden in Digitalentwürfen und Gewebeexperimenten für Modestoffe um.
Es entstanden Entwürfe, die einerseits von Farben und Mustern inspiriert waren, andererseits ganz andere Aspekte aufgriffen: Die Schmetterlinge, in der griechischen Mythologie Sinnbild der Wiedergeburt und Unsterblichkeit, sind heute stark gefährdet, in vielen Gegenden nahezu verschwunden. Das dramatische Ausmaß des Insektensterbens wird durch das Fehlen der Schmetterlinge auch für Nicht-Fachkundige deutlich. Die Vielfalt und Schönheit der bunten „Sommervögel“ sowie deren akute Existenzbedrohung brachten die Studierenden in Entwürfen für quadratische Tücher zum Ausdruck.
Beeindruckt von den Ergebnissen bot Hossein Rajaei dem Studiengang Textildesign an der Stuttgarter Kunstakademie ein Forum bei einem internationalen Kongress von Schmetterlingsforschenden, den er vom 11.-16. Juni am Museum organisiert hatte. Zwischen Dutzenden von Postern mit wissenschaftlichen Inhalten stachen die Tücher hervor und regten zu einer ganz anderen Art von Kommunikation über Natur an. Die Fachwelt war begeistert!
Die Ausstellung im Schloss Rosenstein zeigt die Tücher und Gewebe mit Entwurfsvorstufen, Skizzenbüchern und weiteren Materialien – eine Dokumentation von der Entwurfsentwicklung bis hin zur Realisierung konkreter Stoffe. Auch die Ideengeber sind zu sehen: Die schönsten Schmetterlinge aus den Magazinen des Museums, samt Informationen zu deren Biologie und Gefährdung.
Vernissage: 14.11. 2018, 18 Uhr
Laufzeit 15.11. 2018 bis 10. 03. 2019
Motiv: Julia Klawitter