Warum hat die Natur den Sex erfunden? Natur ist sparsam – Sex ist kompliziert, anstrengend und zeitraubend. Seien wir ehrlich: Ein Leben ohne Sex wäre wesentlich einfacher. Und zur reinen Vermehrung könnte man gut auf ihn verzichten.
Aber erst mit der Erfindung der geschlechtlichen Fortpflanzung bekam die Entwicklung des Lebens eine enorme Dynamik, die zur heutigen ungeheuren Formenvielfalt führte. Sex ermöglicht nämlich nicht nur die Weitergabe der eigenen Gene, sondern sorgt für neue Gen-Mischungen – eine wichtige Voraussetzung, um in einer sich ändernden Umwelt zu bestehen. Damit wird Sex zum Motor der Evolution.
Sex ist in unserer Gesellschaft allgegenwärtig. Meist wird er aber nur aus einem engen männlichen oder weiblichen – auf jeden Fall menschlichen – Blickwinkel betrachtet. Wir spannen den Rahmen viel weiter, vermitteln die Mechanismen der Fortpflanzung aus evolutionsbiologischer Sicht und beleuchten so überraschend neue Aspekte eines uralten Themas.
Die Ausstellung SEX zeigt, mit welcher Raffinesse und unterschiedlichsten Methoden Tiere und Pflanzen versuchen, möglichst erfolgreich für Nachkommenschaft zu sorgen. Dass es hierbei auch zu einem Kampf zwischen den Geschlechtern kommen kann und zuweilen sogar vor Mord nicht zurückgeschreckt wird, erscheint nur auf den ersten Blick skurril und seltsam.
Bild: Cowenby, Wikimedia / Gestaltung: J. Gritzka, SMNS.
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Die Ausstellung SEX folgt einem vertrauten Muster: Zuerst muss man sich finden, dann prüfen, dann binden. Und schließlich vielleicht auch eine Familie gründen.
- Kontaktbörse Froschgesang, Farbenpracht, dezente Düfte, Lichtsignale – es gibt viele Möglichkeiten, Liebesanzeigen zu schalten und von Ferne auf sich aufmerksam zu machen. Erleben Sie in einem Sinnes-Parcour, auf was Tiere anspringen.
- Das erste Date Allen Vorurteilen zum Trotz: Das Weibchen wählt das Männchen und nicht umgekehrt. Kommt er ihr näher, muss er sie deshalb zuerst von seinen Qualitäten überzeugen und dabei alle Mitbewerber ausstechen.
- Im Separee Beim Akt sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt. In mehreren kleinen Räumen, den Separees, zeigt die Ausstellung das ganze Spektrum von der keuschen Jungfernzeugung bis hin zu sehr experimentellen Formen.
- Der Tag danach Monogamie ist die Ausnahme. Die Konkurrenz um eine erfolgreiche Befruchtung führt nach der Paarung zu einem Krieg der Spermien, den die Männchen trickreich und mit den merkwürdigsten Strategien zu gewinnen suchen.
- Familienalltag Für Liebe, Romantik und Familienglück hat die Natur nicht viel übrig. Waisenkinder sind normal, allein erziehende Eltern häufiger als treu sorgende Paare. Und wie steht es mit dem Fremdgehen?
- Warum Sex? Sex ist gesund: Die Neukombination des Erbguts der Eltern macht nicht zuletzt das Immunsystem fit und sorgt für Erfolg im Kampf gegen Viren und Bakterien.
- Primatensex Sind Menschen auch nur Affen? Hilft ein Blick auf andere Menschenaffenarten, um uns selbst besser zu verstehen?
- Kino DieSchauspielerin IsabellaRossellini verkörpert in „Green Porno“ ganz verschiedene Tierarten mit durchaus merkwürdigem Fortpflanzungsverhalten. Alternativ dazu: speziell für diese Ausstellung gedrehte Kurzfilme der Filmakademie Ludwigsburg.
Führungsthemen:
Kosten: | Führungen für Schulklassen:
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Führungsanmeldung:Telefonisch unter: 0711/ 8936-266 |
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