Forschungsprofil
Meine Interessen liegen in der Pflanzensystematik, der Biogeographie (besonders des Eritreo-Arabischen Raums, des Mittelmeergebietes und Makaronesien), sowie der Floristischen Kartierung. Ich arbeite vor allem an QT 2 und QT3 mit.
Farn- und Blütenpflanzen (Pteridophyta und Phanerogamae)
Meine Interessen liegen in der Pflanzensystematik, der Biogeographie (besonders des Eritreo-Arabischen Raums, des Mittelmeergebietes und Makaronesien), sowie der Floristischen Kartierung. Ich arbeite vor allem an QT 2 und QT3 mit.
Laurisilva oder Lorbeerwälder kommen auf verschiedenen Makaronesischen Inseln (Madeira, Azoren und Kanaren) vor. Diese Pflanzengesellschaft wird als Relikt einer im "Tertiär" (vor 66-2,6 Millionen Jahren) im Mittelmeerraum weit verbreiteten Vegetation mit feucht-warmem Klima interpretiert. Mittels molekularer Phylogenien und Uhren untersuchen wir, wann diese Lorbeerwald-Taxa entstanden sind, woher sie kamen und welche Beziehungen zwischen den Archipelen/Inseln und innerhalb der Inseln bestehen.
Kooperationspartner: Santos, A., Reyes, A., ICIA Tenerife, Koch, M., Uni Heidelberg, Fernández- Palacios, J.-M., Uni La Laguna, M. Sequeira, Uni Funchal.
Ziel dieses Projektes ist die Analyse der biogeographischen Beziehungen der Flora der Insel Sokotra. Diese liegt im Indischen Ozean etwa 250 km vor dem Horn von Afrika und hatte in der Späten Kreidezeit Kontakt zum Gondwanischen Festland. Sie beherbergt ca. 900 Gefäßpflanzenarten, von denen ca. 30% endemisch sind. Bisher wurden biogeographische Beziehungen sokotranischer Taxa zu Afrika, Arabien, Asien oder den Kanaren vermutet. Diese Hypothesen wurden meist nur anhand von morphologischen Daten aufgestellt. Mittels DNA-Sequenzierungen werden die Phylogenien von sieben ausgewählten Gattungen rekonstruiert und miteinander verglichen werden. Mithilfe der Molekularen Uhr soll herausgefunden werden, ob diese Pflanzen Relikte der alten Gondwana-Flora darstellen oder ob sie erst in jüngeren Zeiten die Insel erreicht haben. Die Verbreitung der nächsten Verwandten gibt Hinweise auf die Herkunft der sokotranischen Arten. Darüber hinaus soll die Besiedlungsgeschichte der Pflanzen des gesamten arabisch-sokotranisch-somalischen Raums rekonstruiert werden. Möglicherweise lassen sich biogeographische Muster erkennen, die mit ökologischen und/oder paläoklimatischen Daten korrelieren.
Kooperationspartner: Forrest, A., RBGE, Edinburgh, Peter Linder, Zürich
Das Projekt „die Floristische Kartierung von Baden-Württemberg“ gehört seit 1970 zu den Kern-Aufgaben der Botanischen Abteilung. Sie fand einen vorläufigen Abschluss mit der Publikation des achtbändigen Grundlagenwerkes „Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs“ in den Jahren 1990-1998. Seit Februar 2008 wird eine komplette Neuerhebung des gesamten Datenbestandes der Flora des Landes durchgeführt. Moderne Methoden wie GPS oder GIS ermöglichen eine genauere und effektivere Erhebung der floristischen Daten. Zum Einsatz kommt das moderne Datenbanksystem RECORDER, das in Großbritannien entwickelt und vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) an die deutsche Software-Umgebung angepasst wurde. Die Datenbank umfasst derzeit ca. 2,5 Millionen Datensätze – Tendenz steigend. Damit soll ein Vergleich der heutigen Florenverhältnisse mit denen vor 1990 ermöglicht werden. Die Kartierung wird größtenteils durchgeführt von den derzeit ca. 150 citizen scientists, ehrenamtlichen Mitarbeitern, die fleißig Daten sammeln und an die Zentralstelle nach Stuttgart liefern. Die Ergebnisse werden als Karten auf der Website der Floristischen Kartierung publiziert.
Eine erste Auswertung der ersten Kartierung (1970-1998) mit der darauffolgenden (ab 2008) ergab erwartungsgemäß einen Rückgang der Rote-Liste-Arten, viele davon bereits vor 1970. Gegenläufig zeigt sich die Zunahme von Neophyten. Die Analyse der Standortsansprüche an Hand der Zeigerwerte nach Ellenberg ergab einen deutlichen Anstieg Stickstoff liebender Arten, wogegen Klimaeffekte von untergeordneter Bedeutung sind.
Kooperationspartner und Geldgeber: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, Landesanstalt für Umwelt und Messungen Baden-Württemberg.
Die Bestände aller 10 in Baden-Württemberg vorkommenden Bärlapparten sind in den letzten Jahrzehnten drastisch eingebrochen. Die Ursachen dieses Rückgangs sind weitestgehend unklar, da in Wäldern, Mooren oder Heiden zwar oftmals geeignete Habitate vorhanden, die Bärlappgewächse aber verschwunden sind.
Im Rahmen eines von der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg geförderten Projekts werden die Ursachen dieses Rückgangs in Baden-Württemberg erforscht. Für drei ökologisch repräsentative Arten(gruppen), Diphasiastrum complanatum agg./D. alpinum, Huperzia selago und Lycopodiella inundata werden diverse Parameter untersucht, um daraus konkrete Naturschutzmaßnahmen abzuleiten.
Projektbeteiligte: Cornelia Krause, Rhinaixa Duque-Thüs
Hauptthema dieser Ausstellung war die Entstehung von Biodiversität. Anhand der artenreichen Familie der Orchideen mit mehr als 20.000 Arten wurden wichtige Evolutionsschritte erklärt, die zum biologischen Erfolg dieser Familie beigetragen haben.