Eine der artenreichsten Erzwespenfamilien sind die Pteromalidae mit knapp 3500 beschriebenen Arten weltweit. In Mitteleuropa wurden bisher 800 Arten der Pteromalidae nachgewiesen, was fast die Hälfte der hier vorkommenden Erzwespen ausmacht. Eine sichere Bestimmung ist zurzeit angesichts zahlreicher kryptischer oder dimorpher Arten häufig nicht möglich. Aus diesem Grund ist ein integrativer taxonomischer Ansatz zur Erforschung dieser Gruppe notwendig, der Untersuchungstechniken verschiedener Bereiche vereint.
Eine dieser Techniken ist das DNA-Barcoding, das durch genetische Merkmale eine Artidentifikation erlaubt. Ein Ziel meiner Arbeit ist es, die bestehende genetische Datenbank der Pteromalidae für Nord- und Zentraleuropa zu vervollständigen und die Eignung des mitochondrialen Barcoding-Gens (COI) zur sicheren Identifizierung von Arten in der Familie Pteromalidae zu überprüfen. Meine Arbeit basiert auf den umfangreichen neuen Aufsammlungen des German Barcode of Life (GBOL) Projektes und der Schwedischen Malaise Fallen Initiative (SMTP). Die aus dem Barcoding gewonnene Information dient der Identifizierung von kryptischen Artkomplexen, die anschließend durch das Erfassen weiterer molekularer, morphologischer, morphometrischer und biologischer Daten besser voneinander abgegrenzt werden können.