Wuselnde Achtbeiner aus den Regenwäldern Südostasiens. Simon Müller, Entomologe am Naturkundemuseum in Stuttgart, hat gleich zwei neue, von dort stammende Vogelspinnenarten beschrieben.
Die erste der beiden beschriebenen Arten stammt aus einem Bergregenwald am Argopuro Mountain im Osten der indonesischen Insel Java. Da sich diese neue Art in mehreren Merkmalen stark von verwandten Vogelspinnen unterscheidet, wurde für sie im Rahmen der Forschung eine neue Gattung mit dem Namen „Aspinochilus“ etabliert. Der Gattungsname beruft sich auf die Abwesenheit von sämtlichen Dornen, die bei bekannten Arten anderer Gattungen, zum Teil in hoher Anzahl an den Beinen zu finden sind. Die Art wird unter dem Namen Aspinochilus rufus beschrieben, welcher auf die rötliche Körperfärbung, die insbesondere bei Weibchen der Art auftritt, hinweist.
Bei Aspinochilus rufus handelt es sich um eine baumbewohnende Vogelspinnenart, die ihre Nester in Baumhöhlen und Astgabelungen erbaut. Der Fundort dieser bisher unbekannten Art liegt in einem Regenwald, der stark unter Abholzung leidet. Deshalb ist es wichtig, die unbekannte Biodiversität der Region zu erfassen, bevor dies nicht mehr möglich ist. Erfreulicherweise ist die Zucht der Tiere verhältnismäßig einfach, sodass die Bestände dieser bedrohten Art zumindest in der Terraristik gesichert werden können.
Die zweite neue Art, die in dieser Publikation beschrieben wird, ist eine weitere baumbewohnende Vogelspinne, die auf der Insel Sulawesi in Tieflandregenwäldern und auf einer Mangoplantage in der Nähe des Ortes Tammajarra gefunden wurde. Anders als bei Aspinochilus rufus sind bei Phormingochilus hatihati Bedornungen an den Beinen vorhanden, die sich jedoch in der Anzahl und Anordnung von Artverwandten unterscheidet. Der Name hatihati bebebedeutet „Achtung“ auf Indonesisch.