19.06.2023

Im Zeitalter der Saurier wurden langhalsige Meeresreptilien von ihren Fressfeinden enthauptet

Science News
Zwei Wissenschaftler vor Schublade mit versteinerten Knochen

Paläontologen des Staatlichen Museums für Naturkunde Stuttgart finden erste fossile Belege für tödliche Raubtierangriffe auf die langen Hälse von Giraffenhalssauriern.

Viele verschiedene Linien urzeitlicher Meeresreptilien, die vor und während des Zeitalters der Dinosaurier lebten, besaßen extrem lange Hälse, die oft mehr als doppelt so lang wie ihr Körper waren. Seit fast 200 Jahren spekulieren Paläontolog*innen, dass diese langen Hälse der Meeresreptilien anfällig für Angriffe durch große Raubtiere waren, konnten aber keine fossilen Beweise dafür finden.

Nun ist es einem Team des Staatlichen Museums für Naturkunde Stuttgart gelungen, diese Vermutung zu bestätigen. Dr. Eudald Mujal und Dr. Stephan Spiekman, Paläontologen am Naturkundemuseum Stuttgart, untersuchten zwei Fossilien des 242 Millionen Jahre alten, triassischen Meeresreptils Tanystropheus. Die Hälse dieser zwei sogenannten Giraffenhalssaurier sind vollständig vom Körper abgetrennt und weisen Biss-Spuren von Raubtieren auf. Dies ist der erste eindeutige Beweis dafür, dass die verlängerten Hälse trotz ihres evolutionären Erfolgs bei Meeresreptilien verwundbar waren. Die Forschungsergebnisse der Wissenschaftler wurden heute in der Fachzeitschrift „Current Biology“ veröffentlicht.

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