23.11.2023 | 18:30 Uhr

Bergahornweiden im Alpenraum – Kulturrelikt und Hotspot der Biodiversität

Museum digital
Wiese mit Bäumen und Berggipfel

Bergahornweiden sind eine alte, vom Menschen geschaffene Kulturlandschaft und kommen vor allem im nördlichen Alpenraum vor. Über Jahrhunderte wurden diese parkähnlichen Weideflächen auf traditionelle Weise bewirtschaftet und gepflegt. Die Grünlandflächen dienten dem Vieh als Weide, wobei die darauf stehenden Bergahorne den Tieren gleichzeitig Schutz boten und Schatten spendeten. Das Holz und Laub der Bäume nutzte der Mensch für zahlreiche Produkte wie Möbel, Stallstreu oder Bettlaub. Bergahornweiden sind aber noch viel mehr als ein Zeugnis der Kulturgeschichte im Alpenraum, sie sind ein Hotspot der Biodiversität. Sowohl die Kronen der Bäume als auch die Weideflächen sind der Lebensraum einer Vielzahl von faszinierenden Organismen. Auf einem einzigen Baum können bis zu 108 verschiedene Moos- und Flechtenarten vorkommen. Darunter ist auch das Rudolphi Trompetenmoos, das schon in der Kriminalistik zu Rate gezogen wurde.

Do, 23.11. Online-Vortrag (via Zoom) von Dr. Thomas Kiebacher, Naturkundemuseum Stuttgart.
Dauer ca. 1 h, ohne Anmeldung

Bild: T. Kiebacher