Das Naturkundemuseum Stuttgart verfügt über eine weltweit bedeutende Sammlung von Meeresreptilen mit zahlreichen Exemplaren aus der Zeit des sogenannten Posidonienschiefers. Die herausragende Besonderheit der ca. 183-182 Millionen Jahre alten Fossilien von Fischsauriern, Meereskrokodilen, Paddelechsen und Fischen aus Südwestdeutschland ist deren extrem gute, oft vollständige Erhaltung. Die Fossilien sind daher nicht nur schöne Ausstellungsstücke, sondern auch für die Wissenschaft von unschätzbarem Wert. Auf der Grundlage von zweiundsechzig Fossilien aus dem Posidonienschiefer hat ein Team des Naturkundemuseums Stuttgart um die Paläontologin Dr. Michela Johnson, eine Untersuchung zum Größenwachstum des Meereskrokodils Macrospondylus bollensis durchführt. Diese Arbeit stellt eine der ersten Studien zum Wachstum von Meereskrokodilen, sogenannter Teleosauroiden, auch „Löffelsaurier“ genannt, dar. Bei Ihren Analysen stellten die Wissenschaftler*innen fest, dass ein Großteil des Körpers dieser Krokodile isometrisch wuchs. Bei Ihren Analysen stellten die Wissenschaftler*innen fest, dass ein Großteil des Körpers dieser Krokodile isometrisch wuchs. Das bedeutet, dass bei Macrospondylus bollensis ein Großteil der Körperteile in allen Altersstadien ein gleichmäßiges Wachstum im Verhältnis zum Gesamtwachstum aufweist. Dies ist bei Wirbeltieren ungewöhnlich. Die Forschungsergebnisse wurden nun in der Fachzeitschrift „Papers in Palaeontology“ veröffentlicht.
Illustration: Henry Sutherland Sharpe