Ein fantastischer Fang
Fossiler Mageninhalt bleibt nur sehr selten erhalten, kann uns aber besonders wertvolle Einblicke in das Leben und den Tod von Tieren einer längst vergangenen Zeit liefern. Während ich (Sam Cooper, Doktorand am Naturkundemuseum Stuttgart) fossile Fische in der Sammlung des Naturkundemuseums untersuchte, stieß ich auf eine eigenartige Räuber-Beute-Gemeinschaft aus dem Posidonienschiefer des frühen Jura. Diese bestand aus dem großen Knochenfisch Pachycormus, bei dem die Schale eines urzeitlichen Tintenfischverwandten (Ammonit) im Bauch erhalten geblieben ist. Der Ammonit ist unverdaut und gut erhalten. Das deutet darauf hin, dass die Schale erst kurz vor dem Tod des Fisches verschluckt wurde. In Zusammenarbeit mit Dr. Erin Maxwell (Naturkundemuseum Stuttgart) kamen wir zu dem Ergebnis, dass diese letzte Mahlzeit tödlich endete und damit das Verschlucken der Schale direkt zum Tod des Fisches geführt haben muss. Entweder blieb ihm die Schale im Hals stecken, wodurch der Fisch erstickte, oder die scharfen Kanten der Schale schnitten sich in die Magenwand und riefen katastrophale innere Blutungen hervor. So oder so war sein Tod sicher nicht sehr angenehm.
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