Fischsaurier zählen wohl zu den bedeutendsten Gruppen ausgestorbener Meeresreptilien. Trotz Jahrzehnte andauernder Forschungsarbeit sind aber noch viele Fragen zu ihrer Ökologie offen; darunter auch die Ernährungsweise der bis zu zehn Meter langen Raubtiere. Genau diesem Thema widmete sich nun ein Team um die Paläontologin Dr. Erin Maxwell unter Zuhilfenahme von CT-Scans und Rasterelektronenmikroskopie.
Ein genauer Blick auf die Form der Zähne hilft dabei zu verstehen, wie sie vor vielen Millionen Jahren benutzt wurden und welche Beute ihnen zum Opfer fiel. Denn je nach Art der Beute waren ganz speziell geformte Zähne nötig. Bei Temnodontosaurus, dessen zahlreiche Arten vor etwa 180 Millionen Jahre auch in Süddeutschland lebten, stellte das Team eine unerwartete Vielfalt an Zahnformen fest. Für Tiere an der Spitze der Nahrungskette sehr ungewöhnlich, wendeten Temnodontosauren je nach Art unterschiedliche Jagdstrategien an und waren oft auf unterschiedliche Beute spezialisiert. Dadurch konnten die einzelnen Arten im gleichen Lebensraum zusammenleben und Nahrungskonkurrenzen vermeiden. Diese Eigenschaft war wahrscheinlich nur eine von vielen, die dazu führte, dass diese Gruppe von Meeresreptilien über 150 Millionen Jahre unsere Meere beherrschen konnte.