Ansprechpartner: PD Dr. Mike Thiv, PD Dr. Stefan Abrahamczyk
Das Herbar ist die größte Sammlung des Landes Baden-Württembergs und besitzt folgende Schwerpunkte:
Württemberg mit Sammlungen von Erwin von Arand-Ackerfeld, Karl Bertsch, Ernst Bolter, Georg Wolfgang Brielmaier, Friedrich Hegelmaier, Wilhelm Kreh, Christian Maier, Adolf Mayer, Karl Müller, Julius Plankenhorn, Walter Plieninger, Evarist Rebholz, Heinrich Sautermeister, Karl Schlenker, Ernst Schüz, Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Arno Wörz und dem „Landesherbar“ („Herbariums für vaterländische Naturkunde“ und „Herbarium der Centralstelle des landwirtschaftlichen Vereins“), Europa insbesondere Frankreich (Jean Prudhomme), Griechenland (August von Hayek, Theodor von Heldreich), Norwegen (Johann Gottlob von Kurr) und Spanien (Friedrich Hegelmaier, Max Nydegger, Pietro Porta, Jean Prudhomme, Gregorio Rigo), Äthiopien (Oskar Sebald, Wilhelm Schimper), Australien (Ferdinand von Müller, Arno Wörz), Indien (Joseph Dalton Hooker, Johann Friedrich Metz, Thomas Thomson), Iran (Johannes Bornmüller, Theodor Kotschy, Jürgen Schedler), Neuseeland (Thomas Kirk) und Südafrika (Christian Friedrich Ecklon, Friedrich von Krauss, Carl Baron von Ludwig, Hans Joachim Schlieben, Rudolf Georg Strey et al.).
Einen Überblick der wichtigsten Sammler*innen des Herbars mit Lebensdaten, Handschriftenproben und Bildern findet sich in Engelhardt & Seybold (2009): „Die Sammler von Farn- und Blütenpflanzen der Herbariums des Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (STU)“
Auch in neuerer Zeit kommen immer wieder wertvolle Sammlungen hinzu. In den letzten Jahren wurden große Sammlungen z.B. von Jean Prudhomme (50.000 Belege), Hippolyte François Jaubert (10.300), Friedrich Schupp (10.000), Günter Gottschlich (Tauschverein Liege und Allgemeines Herbar (11000 Belege, excl. Hieracium)), Volker Hellmann (13.500), Gerda und Prof. Wilhelm Sauer (50.000) und Dubletten von Max Nydegger (6.000 via Günter Gottschlich) erworben. Die Farnsammlung wurde durch Belege von Marcus Lehnert aus Ecuador und Papua-Neuguinea (Referenzaufsammlungen aus Forschungsprojekten, ca. 1.000 Belege) stark erweitert. Zahlreiche Belege aus der aktuellen floristischen Kartierung und Belegmaterial zu aktuellen wissenschaftlichen Tätigkeiten (GBOL) sind in STU deponiert. Damit stehen sie künftigen Überprüfungen zur Verfügung. Neben der Herbarbelegsammlung gibt es auch eine umfangreiche Frucht- und Samen-, sowie eine Holzsammlung.
Im Stuttgarter Herbar sind die Familien, Gattungen und Arten jeweils alphabetisch geordnet und geografisch untergliedert. Seit dem Jahr 2000 werden alle neu eingearbeiteten Belege auch digital in einer Datenbank erfasst.
Literatur:
Barge, A. (2011): Das Herbarium von Oberlehrer Evarist Rebholz aus Tuttlingen. – Jahreshefte der Gesellschaft für Naturkunde in Württemberg 167: 227-246. Stuttgart.
Engelhardt, M. und S. Seybold (2009): Die Sammler von Farn- und Blütenpflanzen des Herbariums des Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (STU). - Jahreshefte der Gesellschaft für Naturkunde in Württemberg 165/2, S. 5-162. Stuttgart. (pdf zum Download)
Gottschlich, G. (2015): Bestand und Genese des Herbariums Hegelmaier (STU). Dargestellt am Beispiel der Gattung Hieracium (Asteraceae) mit besonderer Berücksichtigung der Typus-Belege. - Jahreshefte der Gesellschaft für Naturkunde in Württemberg 171: 21-50. Stuttgart.
Pleines, T. und M. Engelhardt (2006): Das Herbarium von Karl Schlenker. - Jahreshefte der Gesellschaft für Naturkunde in Württemberg 162, S. 129-135. Stuttgart
Sebald, O. (1983): Alexander Wilhelm Martini (1702-1781), ein Begleiter J. G. Gmelins auf der Sibirien-Reise, und sein Herbarium. - Stuttgarter Beiträge zur Naturkunde Serie A (Biologie) 368. 24 S. Stuttgart. (pdf zum Download)
Wörz, A., Oettler, G. & M. Engelhardt (2009): Georges Cuviers "Reise auf die Württembergische Alb" – ein zeit- und wissenschaftliches Dokument. – Jahreshefte der Gesellschaft für Naturkunde in Württemberg 165/1: 301-336. Stuttgart
Wörz, A. (2007): The "Botanische Reiseverein" - A 19th century joint-stock company for the collecting of herbarium specimens. - Huntia 13(2): 121-141.
Wörz, A- (2016). Der Esslinger botanische Reiseverein 1825-1845. Eine Aktiengesellschaft zur Durchführung naturkundlicher Sammelreisen – Stuttgarter Beiträge zur Wissenschafts- und Technikgeschichte 9: 1-211. Berlin.