Insektenerfassung in der geschützten und nicht geschützten offenen Kulturlandschaft
Die Aufgaben des Museums beinhalten das Aufstellen und die Wartung sogenannter Malaisefallen, mit denen alle zwei Wochen eine zufällige Stichprobe aus den Artengemeinschaften der Insekten entnommen wird. Da Insekten des Offenlands der Kulturlandschaft im Fokus stehen, werden die Fallen in Landschaften aufgebaut die von Grün- und Ackerland geprägt sind, Insekten in Wäldern werden in diesem Teil des Insektenmonitorings nicht erfasst.
Eine weitere Besonderheit ist, dass die Hälfte der Flächen in Naturschutzgebieten liegt, die andere Hälfte außerhalb. So kann gleichzeitig die Situation der Insekten in Naturschutzgebieten mit der in ungeschützten Gebieten verglichen werden.
Da die meisten Insekten im Winter nicht aktiv sind, finden die Untersuchungen jeweils von Frühjahr bis Herbst statt. Jedes Jahr werden zehn Stationen aufgebaut, die wie kleine Zelte aussehen. Die Insekten werden in einer Flasche gefangen, die zur Probenahme einfach abgeschraubt werden kann. Das Wichtigste kommt aber erst danach, nämlich die Archivierung der Proben. Um die Insekten sehr lange haltbar zu machen, werden sie in Behältern mit Ethanol konserviert und in Gefrierschränken gelagert. Ziel ist es, die Arten später genau bestimmen zu können, auch genetisch. Da alle vier Jahre die gleichen Flächen untersucht werden, wird es in Zukunft möglich sein, die Entwicklung der Insektenpopulationen an diesen Standorten zu ermitteln. Damit können wichtige Fragen beantwortet werden: Kommen die gleichen Arten über einen längeren Zeitraum vor oder verschwinden einige? Kommen neue Arten hinzu und breiten sich aus? Gibt es einen Insektenrückgang in Baden-Württemberg?
Besonders schnell lässt sich die Biomasse von Fluginsekten erfassen. Die Proben werden in der Regel direkt nach dem Sammeln im Labor gewogen. Anhand der Biomasse lässt sich abschätzen, ob viele oder wenige Insekten im Gebiet vorhanden sind - denn mehr Gewicht bedeutet in der Regel auch mehr einzelne Insekten.
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