Es gibt ein neu eingewandertes Insekt, die Große Drüsenameise Tapinoma magnum, die im Ländle einiges Unheil anrichtet und sich immer weiter ausbreitet. Die Art stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, doch sie wird seit einigen Jahren zunehmend auch in Süddeutschland gesichtet, mit zum Teil verheerenden Folgen!
Tapinoma magnum besitzt mehrere Königinnen und bildet riesige Superkolonien. Da ihre meist unterirdischen Nester gigantische Ausmaße annehmen können, bedroht die Art zunehmend Gebäude und Infrastruktur in Baden-Württemberg und anderen Regionen Deutschlands.
Aus diesem Grund starteten wir gemeinsam mit Wissenschaftler*innen des Staatlichen Museums für Naturkunde Karlsruhe, Citizen Scientists sowie Vertretenden aus Politik und Verwaltung das zweijährige Tapinoma-Projekt.
Dieses Projekt bündelt die Expertise der Staatlichen Naturkundemuseen Stuttgart und Karlsruhe mit Citizen Science, um diese Herausforderung zu bewältigen. Ein moderner Forschungsansatz, basierend auf genomischen und ökologischen Untersuchungen, soll die Dynamik der Invasion analysieren, um langfristig effektive Managementstrategien zu entwickeln. Geplant sind die Koordination und Vernetzung mit Akteuren aus Deutschland, der Schweiz und Frankreich, um den Schaden möglichst einzudämmen. Workshops werden den Austausch fördern und zukünftige biologische Überwachungsinitiativen unterstützen.
Folgende Arbeitsschwerpunkte sind geplant:
- Erstellung eines Referenzgenoms von Tapinoma magnum
- Einbindung von Citizen Scientists zur Kartierung der Verbreitung der Ameisenart
- Evolutionäre Genomik der Invasion
- Modellierung der zukünftigen Ausbreitung
- Bereitstellung der Forschungsergebnisse für die Öffentlichkeit
Sie möchten wissen, wie Sie Tapinoma magnum zuverlässig erkennen können und was Sie tun können, falls sich der Verdachtsfall bestätigt hat? Dann schauen Sie in unserem Science Blog vorbei.
Mehr über das Tapinoma-Projekt