Als viertgrößte Insel der Welt ist Madagaskar berühmt für seine Tier- und Pflanzenwelt. Seit 2003 erforschen wir die Vögel im Regenwald von Maromizaha. Jüngst sind Blutparasiten der Vögel und ihre Vektoren, die Mücken, in den Fokus der Untersuchungen gerückt [31], [36]. Es gelang, aus einem Blutstropfen der Vögel die DNA von Vogelmalaria-Erregern zu isolieren. Zwischen 2003 und 2016 hatten 60,8 % der untersuchten Vögel Blutparasiten der Gattungen Plasmodium, Haemoproteus und Leucocytozoon. Dies ist einer der höchsten jemals publizierten Werte bei Vögeln und ermöglicht uns nun, das Vorkommen der Blutparasiten mit den verschiedenen ökologischen Parametern, die wir bei den Vögeln untersuchen, in Verbindung zu bringen. 2014 begannen wir, der Frage der Übertragung der Vogelmalaria durch Stechmücken auf den Grund zu gehen. Mückenforscher vom Institut Pasteur Madagaskar fanden dabei sogar neue Mückenarten. Es gelang der Nachweis von Blutparasitenlinien, die wir auch in den Vögeln gefunden hatten. Eine neue Mückenart entpuppte sich sogar als der wichtigste Vektor.
Science Blog: https://www.naturkundemuseum-bw.de/digitales/science-blog/von-voegeln-blut-muecken
Kooperationspartner in Madagaskar: Ministère de l’Environnement, des Eaux et Forêts, l’Université d’Antananarivo, Faculté des Sciences, Mention Zoologie et Biodiversité Animale (MZBA), GERP, Institut Pasteur; in Deutschland: Universität Hohenheim, Institut für Zoologie, Fachbereich Parasitologie