Artenschwund in Deutschland
Die intensive Landwirtschaft hat in Deutschland zu einer strukturellen Verarmung der Landschaft geführt, was fatale Auswirkungen auf die Biodiversität hat. Auch Überdüngung und der Einsatz von Pestiziden setzen den Insekten zu. Kollegen aus Nordrhein-Westfalen haben Insektenbestände über einen Zeitraum von mehr als 30 Jahren untersucht und beobachtet, dass immer mehr Arten aussterben und die Insektenzahl insgesamt deutlich zurückgeht. Diese Entwicklung hat sich in den letzten 15 Jahren dramatisch beschleunigt, wie jüngste Auswertungen zeigen. Im gleichen Zeitraum wurden vermehrt neue hochwirksame Insektizide, die sogenannten Neonicotinoide, gegen Schädlinge wie Blatt- und Schildläuse, Schmetterlinge, Zikaden und Käfer eingesetzt. Auf Honigbienen zeigte das Nervengift zunächst keine tödliche Wirkung. Daher sahen die Verantwortlichen auch keinen Grund, die neuen Pestizide nicht zuzulassen. Mittlerweile gibt es jedoch zahlreiche Untersuchungen, die zeigen, dass der Rückgang von Insekten mit dem vermehrten Einsatz von Neonicotinoiden in Verbindung gebracht werden kann. So führten selbst geringste Mengen bei untersuchten Hummel- und Mauerbienenvölker zum Einbruch ihrer Populationen. Neonicotinoide blockieren die Reizweiterleitung im Nervensystem und führen zu drastischen Verhaltensänderungen bei den betroffenen Insekten, die das Nestbauverhalten, die Partnerfindung oder die innerartliche Kommunikation negativ beeinflussen.
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