Moose gegen dicke Luft?
Nicht nur die Stadt Stuttgart hat das Problem: Die Luft in vielen Innenstädten Deutschlands ist mit Feinstaub belastet. Unter Feinstaub versteht man ein komplexes Gemisch fester und flüssiger Partikel, die nach ihrer Größe in unterschiedliche Fraktionen eingeteilt werden. Unterschieden werden PM10 (PM = particulate matter = Feinstaub) mit einem maximalen Durchmesser von 10 µm, PM2.5 mit einem maximalen Durchmesser von 2,5 µm und ultrafeine Partikel, die kleiner als 0,1 µm sind. Feinstaub entsteht hauptsächlich durch uns Menschen, z. B. durch Brems- und Reifenabrieb, Aufwirbelung des Staubs von der Straßenoberfläche, Abgase der Automotoren, bei der Wärmeerzeugung in Holzöfen oder in der Landwirtschaft. Das Problem ist, dass die kleinen Partikel eine große Wirkung haben: Über die Lunge gelangen sie in unsere Körper und können Atemwegsprobleme und Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems auslösen. Ultrafeine Partikel können sogar in unser Blut und damit in alle Organe gelangen.
Seit dem 1.1.2005 gelten europaweit Grenzwerte für die Feinstaubfraktion PM10. Der Tagesgrenzwert liegt bei 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft und darf an höchstens 35 Tagen pro Jahr überschritten werden. In Stuttgart geschieht dies öfter als erlaubt: Im Jahr 2016 wurde der Grenzwert an der Messstelle Am Neckartor an 63 Tagen überschritten. Der von der WHO empfohlene Grenzwert liegt sogar noch niedriger, er beträgt weniger als die Hälfte des EU-Werts. Denn das Problem ist: Selbst sehr geringe Feinstaubkonzentrationen können sich negativ auf unsere Gesundheit auswirken.
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