Besser, schneller, schöner, weiter, höher, billiger, mehr … – so könnte man das durchschnittliche Streben unserer menschlichen Gesellschaft plakativ auf den Punkt bringen. Und auch das Ansehen der Forschung reflektiert diesen Trend: Die spektakulärsten Organismen, die kompliziertesten Methoden, die entlegensten Gebiete, die Größten, die Kleinsten … und auf systematische Forschung bezogen: die meisten Arten und am besten noch neue dazu. Nichts davon in diesem Blog, sondern nur winzige und unscheinbare Schneckchen.
Keine Frage, Wissenschaft sollte und ist von der Suche nach Neuem getrieben und wer ist nicht fasziniert, etwas Neues zu entdecken. Das Beschreiben von neuen Arten gehört ebenso dazu – und zugegeben: Auch ich habe schon neue Arten beschrieben, aber das ist hier nicht das Thema. Jedoch sollte nicht übersehen werden, dass der notwendige Erkenntnisprozess, etwas Neues zu erkennen, der gleiche oder der oft deutlich leichtere ist, als die vielen beschriebenen Arten kritisch zu überprüfen. Einfacher ausgedrückt: Sind die beschriebenen Arten real, d. h. wirklich verschieden, oder hat man nur im Laufe der Zeit ein und derselben Art verschiedene Namen gegeben, die damit nichts als Synonyme darstellen? Ist die Vielfalt einer Artengruppe, wie wir sie aktuell anerkennen, vielleicht nur eine Fiktion und damit auch viele damit verknüpfte Informationen nicht richtig?
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