30.08.2002 - 05.10.2002 | Sonderausstellung im Staatlichen Museum für Naturkunde Stuttgart, Schloss Rosenstein

Neue Tiere für das Museum – eine etwas andere Ausstellung

Sonderausstellung

Normalerweise sind Konzeption und Aufbau einer Ausstellung Sache der Mitarbeiter des Museums. Das Publikum erhält erst nach der feierlichen Eröffnung Zutritt. Dieses mal haben wir den Spieß umgedreht: Unsere Besucher haben selbst Hand angelegt.

Vier Tage lange, vom 27.-30. August, hallten die heiligen Hallen wider von Arbeitslärm. Dort, wo vor langer Zeit König Wilhelm I. und die Seinen frühstückten, wurde nun gesägt, gehämmert, gekleistert - und geschwitzt. 19 Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren stellten lebensgroße Tiermodelle her. Die Ideen dazu stammten meist aus unserer Ausstellung, und immer wieder marschierten die Künstler mit Maßstab und Skizzenblock an die Vitrine zu "ihrem" Tier, um Proportionen und Details abzuklären. Ob Steinbock oder Biber, Pferd oder Schildkröte, Weißhai oder Erdwolf - die handwerkliche und künstlerische Umsetzung war wirklich professionell, obwohl sich die Mitarbeiter*innen der Museumspädagogik lediglich mit Pflastern, Tipps und hilfreichen Handgriffen bei der technischen Umsetzung beteiligten (was uns aber trotzdem an den Rand der Erschöpfung brachte).

Schon während gearbeitet wurde, drückten sich viele neugierige Museumsbesucher die Nase an den Scheiben der Türen platt. Vergeblich, denn eine eiserne Museumsregel galt auch für diese Ausstellung: Erst die Eröffnung, dann das Vergnügen.

Pünktlich zur feierlichen Eröffnung am Freitag um 15 Uhr vor 60 geladenen Gästen waren dann auch die Texte zu allen Tieren fertig und der zeitweise in einem Meer von Arbeitsutensilien, Zeitungen, Holzteilen und Styropor fast vollständig untergegangene Ausstellungssaal wieder picobello.

Zu sehen ist die originelle Ausstellung nur noch bis zum 6. Oktober, dem Tag der Offenen Tür im Naturkundemuseum Stuttgart.