Eine Studie zum Kanarischen Lorbeerwald
Zum ersten Mal wurde ich mit dem Kanarischen Lorbeerwald im Studium konfrontiert. Dort lernte man, dass es sich dabei um eine Reliktvegetation aus dem Tertiär handelt. Das heißt, es sind Überbleibsel von Bäumen, Sträuchern und Kräutern, die vor 2,6 bis 66 Millionen Jahren gelebt haben.
Wie kam man zu dieser Annahme? Um das zu verstehen, muss etwas weiter ausgeholt werden. Eigentlich muss der Kanarische Lorbeerwald „Makaronesischer Lorbeerwald“ genannt werden, da er – in unterschiedlichen Arten-Zusammensetzungen – auf den Kanaren, Azoren und Madeira zu finden ist. Diese im Atlantik liegenden Archipele vulkanischer Herkunft bilden zusammen Makaronesien. Lorbeerwälder bestehen vor allem aus Bäumen, die lorbeerartige Blätter – also immergrüne, ganzrandige, relativ dicke, dunkle Blätter – tragen. Auf Madeira wurden im 19. Jahrhundert Pflanzenfossilien ausgegraben, die (1) den heutigen Vertretern des Lorbeerwaldes ähnlich sehen und (2) auf ein Alter von etwa zwei Millionen Jahren geschätzt wurden. Auch Blatt-Fossilien, die quer durch Europa gefunden wurden und bis ins Eozän (56,0–33,9 Millionen Jahren) zurück reichen, sehen aus wie die Blätter vieler moderner Lorbeerwaldbäume.
Kommentare (0)
Keine Kommentare