Extremer Lebensraum
Die ersten waren wir nicht. Der berühmteste Vorläufer war der österreichische Arzt und Naturforscher Alfons Gabriel (1894-1976). Er bereiste die Wüste Lut dreimal, um dieses Extremgebiet zu erforschen. Seine Vermutung, Lut sei das heißeste Gebiet der Welt, wurde im Jahr 2005 durch Messungen mit dem Infrarot-Radiometer des NASA-Aqua-Satelliten bestätigt. Die Temperaturmessungen an einigen Punkten der Wüste ergaben Oberflächentemperaturen bis zu 70,7 °C! Die spektakuläre Wüstenlandschaft mit ihren speziellen geologischen und geomorphologischen Eigenheiten erhielt im Jahr 2016 den Status eines UNESCO-Welterbes.
Alfons Gabriel beschrieb die Wüste Lut in seinen Expeditionsberichten als bar jeden Lebens. Als Prof. Hossein Akhani, Botaniker an der Teheran-Universität und Dr. Morteza Jamali, Paläoökologe vom Institut Méditerranéen de Biodiversité et d’Ecologie Marine et Continentale (IMBE), das Gebiet im Jahr 2014 bereisten, stellte sich ihnen das allerdings ziemlich anders dar: Sie sahen einen ziemlich lebendigen Bereich. Nicht nur sie, sondern auch andere Wissenschaftler und Ökotouristen entdeckten in den vergangenen Jahren in der Wüste Lut immer wieder verschiedene Tiere: Insekten, Reptilien, Vögel und sogar Säugetiere. Akhani sagt: „In der Vergangenheit glaubten viele Forscher, dass dieses Ökosystem zu trocken und zu extrem sei, um Leben zu ermöglichen. Das stimmt offensichtlich nicht!“.
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