Ein Tag im Regenwald von Madagaskar
Vier Uhr morgens. Ein Pärchen Indris weckt mich mit seinem Duettgesang. Die Lemuren sind keine 100 Meter von meinem Zelt entfernt. Den Rucksack mit der Ausrüstung habe ich schon gestern Abend gepackt. In der Nacht hat es geschüttet hier im Maromizaha-Regenwald im Osten Madagaskars. Alles tropft und die Blutegel sind in froher Erwartung. Ich streife mir rasch die Regensachen über. Pafo, mein madagassischer Führer, erwartet mich schon und gemeinsam wandern wir durch die Dunkelheit zu unserem Fangplatz. Wir warten, bis die letzten Fledermäuse in ihre Tageseinstände geflogen sind, dann öffnen wir rasch die feinmaschigen Japannetze.
Dann heißt es wieder warten, immer mehr Vögel fangen an zu singen, wir notieren sie alle. Pafo hat unglaublich gute Ohren. Wir kennen uns seit 2003, dem ersten Jahr der Studie. Nach einer Stunde kontrollieren wir die Netze und finden mehrere Vögel, die sich darin verheddert haben. Vorsichtig hole ich sie heraus und stecke sie in einen kleinen Stoffbeutel, den mir Pafo reicht.
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