18.10.2007 - 25.05.2008 | Sonderausstellung im Staatlichen Museum für Naturkunde Stuttgart, Schloss Rosenstein

FlowerPower – Pflanzenheilkunde zwischen Aberglauben und moderner Medizin

Sonderausstellung

Heilpflanzenkunde, Pflanzenheilkunde, Drogenkunde, Phytotherapie – was steckt hinter dieser verwirrenden Begriffsvielfalt? Und überhaupt: Gehören Heilpflanzen noch in die Apotheke oder sind sie "Medizin von gestern" – etwas obskur, eher Nebenwirkungen hervorrufend als wirklich heilend, mehr Glaube als Wissenschaft?
Antworten darauf gibt unsere neue große Sonderausstellung "FlowerPower – Pflanzenheilkunde zwischen Aberglauben und moderner Medizin", die vom 18.10.2007-25.05.2008 im Schloss Rosenstein zu sehen ist.

Der Einsatz von Heilpflanzen ist so alt wie die Menschheit selbst. Magie, Mythologie, Tradition und Erfahrung standen auf dem Prüfstand, als im 19. Jahrhundert damit begonnen wurde, systematisch Stoffe zu isolieren und auf Wirksamkeit zu prüfen. Oft bestätigte sich dabei altes Wissen. Bis heute hat der pharmakologische (und damit auch wirtschaftliche) Wert von pflanzlichen Wirkstoffen nichts an Bedeutung eingebüßt. Im Gegenteil, Medizin aus Pflanzen ist in den Zeiten der heutigen „Rückbesinnung auf die Natur“ ein aktuelles und viel diskutiertes Thema. Das allerdings auch seine Schattenseiten hat: Berühmte Heilpflanzen wie die Arnika sind selten geworden. Etwa ein Zehntel der medizinisch genutzten Arten gilt als gefährdet – nicht nur, aber auch durch gezieltes Sammeln und Ernten.

Mehr als 320.000 Pflanzenarten sind bis heute wissenschaftlich beschrieben. Noch viel größer ist die Zahl an Inhaltsstoffen, die für den Menschen als Arznei nutzbar sein können – ein Schatz, der erst teilweise gehoben ist: Viele Pflanzenarten sind kaum untersucht oder sogar noch gänzlich unbeschrieben. Naturschutz, ob im tropischen Regenwald oder direkt vor der Haustür, findet hier eine ganz praktische Begründung: Die Artenvielfalt und die genetische Vielfalt – das ganze grüne Potenzial – zu erhalten lohnt sich ganz offensichtlich. Im eigenen Interesse.

FlowerPower betreten Sie durch eine duftende Blumenwiese mit großen Modellen von Heilpflanzen, um dann sofort in der Welt der Wissenschaft zu landen: Welche Stoffe sind es, die wir Menschen nutzen? In welchem Teil der Pflanze sitzen sie – und zu was sind sie „von der Natur“ gedacht? Wie entsteht daraus Medizin und wie wirkt diese? Das sind nur einige der Fragen, zu denen Sie bei uns Antworten finden.

Im Mitmachbereich können Sie Drogen sortieren (legale natürlich!), Heilpflanzen bestimmen, deren Lebensraum erkunden und Ihr Wissen testen. Eine Teil der Ausstellung ist für Kinder reserviert. Dort gibt es unter anderem ein Riesenwürfelheilpflanzenpuzzle und eine Geschichte, die direkt in den tropischen Regenwald entführt.

Mitmachen beim 1. FloraFarm Ginseng-Kunstpreis 2007!

Ginseng - Die Menschenwurzel

Mit dem 1. Ginseng-Kunstpreis möchte FloraFarm Studierende der bildenden Künste dazu auffordern, den Formenreichtum und das kreative Potenzial der Ginsengwurzel umzusetzen, und sich mit den Mitteln der Malerei oder der Fotografie künstlerisch und fantasievoll mit „der Menschenwurzel“ auseinanderzusetzen. 

Ausstellung ausgewählter Exponate des 1. FloraFarm Ginseng-Kunstpreises

Schon seit Jahrtausenden ist die Ginsengwurzel in der asiatischen Mystik und somit auch in künstlerischen Darstellungen ein fester Bestandteil und ein immer wiederkehrendes Thema. Die ungewöhnliche Gestalt der„Menschenwurzel“ findet in zahlreichen Abbildungen unterschiedlichster Art und in großer künstlerischer Vielfalt ihren Ausdruck.

Anlässlich ihres Jubiläums „25 Jahre Ginsenganbau in Deutschland“ hatte die FloraFarm (Ginsengfarm in Walsrode) Studierende der Bildenden Künste aus ganz Deutschland aufgerufen, am 1. FloraFarm Ginseng-Kunstpreis teilzunehmen. Aufgabe war es, den Formenreichtum und das kreative Potential der Ginsengwurzel mit Mitteln der Malerei bzw. Fotografie künstlerisch und fantasievoll umzusetzen.

Durch die Sonderausstellung „FlowerPower – Pflanzenheilkunde zwischen Aberglauben und moderner Medizin" des Naturkundemuseums kam es zum Kontakt zwischen der FloraFarm und dem Museum. Die FloraFarm dankt dem Museum auch im Namen der beteiligten Künstler für die Möglichkeit, eine Auswahl der eingereichten Kunstwerke im Rahmen der Sonderausstellung zeigen zu können.

Die Preisträger*innen

1. Preis: 
Johanna Jaeger "Wurzelschlaf"
Fotografie, 40 x 35, Uni der Künste Berlin

2. Preis:
Alexander Borges "Der heilige Ginseng" 
Fotografie und Illustration, 30 x 40, Berliner Tech.Kunstschule

3. Preis 
Jana Wilsky "Verwurzelt"
Tusche, Stempel, Wachs; 20 x 20, FH Potsdam