30.10.2008 - 24.05.2009 | Sonderausstellung im Staatlichen Museum für Naturkunde Stuttgart, Schloss Rosenstein

Schlangenlinien

Sonderausstellung

Zur Ausstellung:

Mit einer Ausstellung zum Thema Schlangen bietet das Staatliche Museum für Naturkunde Stuttgart einen spannenden Einblick in eine der faszinierendsten Tiergruppen unserer Erde. Von frühen Kulturen als heilig verehrt, sind Schlangen heute für uns häufig Sinnbild für Bosheit, List und Heimtücke. Wahrscheinlich spielen dabei nicht nur die lautlos schleichende Fortbewegung und die gespaltene Zunge eine Rolle, sondern auch Merkmale wie Kriechen, Häutung, ihr „hypnotischer“ Blick und ihre Giftigkeit. Selbstverständlich, einige Schlangen sind durchaus giftig und können dem Menschen gefährlich werden – hier sind Abstand und Vorsicht geboten. Die meisten von ihnen sind jedoch äußerst scheu und für uns Menschen harmlos. Ein genauer Blick auf diese reizvollen Lebewesen mit ihren biologischen Besonderheiten und oft beeindruckenden Fähigkeiten lohnt sich!

Konzept:

 Die Schlangenausstellung im Schloss Rosenstein thematisiert sowohl die biologischen Eigenschaften als auch eine Vielzahl kultureller Deutungen der Tiere. Schlangen-Natur und -Kultur werden dabei aber nicht getrennt voneinander gezeigt, sondern zueinander in Beziehung gesetzt, so dass an möglichst vielen Stellen der biologische, natürliche „Kern“ der einzelnen Mythen, Sagen und Symbole zu Tage tritt. Denn Zuschreibungen an die Schlange (von mächtig, tod- und unheilbringend, bis zu fruchtbarkeitspendend und unsterblich) beruhen stets auf Beobachtungen der realen Tiere in der Natur. Dies schließt Fehldeutungen natürlich nicht aus.

Wir verknüpfen Natur und Kultur durch die vielen Geschichten, die es von Schlangen zu erzählen gibt. Besucherinnen und Besucher sollen sich durch interessante, kurzweilige, auch außergewöhnliche Episoden, Sagen, Berichte auf unterhaltsame Weise „auf die Spur" dieser außergewöhnlichen Reptilien begeben. Jeweils vertiefende, an die Geschichten angegliederte Module bringen Alt und Jung auf den neuesten Stand der zoologischen Schlangenforschung.
„Schlangenlinien – Auf den Spuren eines sagenhaften Reptils“ holt die Besucher da ab, wo sie stehen: bei ihrem jeweiligen biologischen Kenntnisstand, aber auch bei ihren Phantasievorstellungen über Schlangen aus Büchern oder Filmen und nicht zuletzt: bei möglichen Ängsten.

Gestaltung:

 Durch die gesamte Ausstellungshalle „schlängelt“ sich in großen Windungen ein langes, 90 cm breites Metallband, welches, als roter Faden zwischen den Stationen, die Besucher einladen soll, sich von ihr durch die Ausstellung führen zu lassen. In diese „Metallschlange“ sind besonders große und zentrale Objekte integriert, zum Beispiel das Skelett und die Dermoplastik eines sechs Meter langen Tigerpythons. Von diesem verbindenden Element gehen räumlich die Geschichten und die ihnen entsprechenden Ausstellungsmodule aus.

Die Anordnung der Texte im Raum folgt ebenfalls dem Ausstellungsthema: so werden sämtliche Texte, die mit dem „biologischen“ Tier zu tun haben, auf den Boden – den Lebensraum der Schlangen – oder auf waagrechte Flächen appliziert, alle kulturellen Informationen dagegen auf senkrechte Flächen, die für die menschliche Welt stehen.

Mit freundlicher Unterstützung durch:

EnBW
Kodak
Tropic Fauna
Boso

Bildnachweise:

Tigerpython.jpg: Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart, Bild: U. Stübler
Buschviper.jpg: Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart, Bild: M. Dobiey
Grüner_Baumpython.jpg: Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart, Bild: G. Stephan
Korallenschlange.jpg: Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart, Bild: A. Consul