22.09.2023 | Preisverleihung des Ernst-Jünger-Preises für Entomologie 2023 am 21.09.2023 im Museum am Löwentor

Die Insektenforscherin Univ.-Prof. Dr. Ulrike Aspöck wurde mit dem Ernst-Jünger-Preis für Entomologie 2023 ausgezeichnet

PRESSEMITTEILUNG
Bild 1: Verleihung Ernst-Juenger-Preis 2023 SMNS, A. Staniczek
Die Preisträgerin Univ.-Prof. Dr. Ulrike Aspöck mit ihrem Ehemann, Univ.-Prof. Dr. Horst Aspöck (mitte) und Laudator Prof. Dr. Michael Ohl (links) sowie Prof. Dr. Lars Krogmann, dem Direktor des Naturkundemuseums Stuttgart (rechts). Bild: SMNS, A. Staniczek.

Stuttgart, 22.09.2023. Bei einer Festveranstaltung im Staatlichen Museum für Naturkunde Stuttgart wurde am 21.09.2023 der Ernst-Jünger-Preis für Entomologie an die weltweit anerkannte Spezialistin für die Gruppe der Netzflüglerartigen, Univ.-Prof. Dr. Ulrike Aspöck, verliehen. Prof. Dr. Lars Krogmann, der Direktor des Staatlichen Museums für Naturkunde Stuttgart, überreichte die Auszeichnung des Landes Baden-Württemberg an die Insektenexpertin.

"Mit dem Ernst-Jünger-Preis für Entomologie wird Univ.-Prof. Dr. Ulrike Aspöck für ihre herausragende und international bedeutsame Forschung sowie ihre langjährigen, großen Leistungen in der Lehre auf dem Gebiet der Entomologie gewürdigt", so Prof. Dr. Lars Krogmann bei der Überreichung des renommierten Landespreises.

In seiner Laudatio würdigte Prof. Dr. Michael Ohl vom Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung am Museum für Naturkunde in Berlin die Leistungen der Wissenschaftlerin: „Es gibt wohl kaum eine Persönlichkeit in der internationalen und der deutschsprachigen Entomologie, die es mehr verdient hat, für ihr Lebenswerk mit dieser prestigereichen Auszeichnung bedacht zu werden, als Univ.-Prof. Dr. Ulrike Aspöck. Zudem ist sie die erste weibliche Preisträgerin in der 37‐jährigen Geschichte dieses Preises.“

In einem anschließenden Festvortrag gab die Entomologin Einblicke ihre wissenschaftliche Arbeit und umfangreiche Forschungstätigkeit.

Der Ernst-Jünger-Preis für Entomologie wurde vom Land Baden-Württemberg im Jahre 1985 aus Anlass des 90. Geburtstages des Schriftstellers Ernst Jünger gestiftet. Ernst Jünger war neben seiner schriftstellerischen Arbeit zeitlebens an Insektenkunde interessiert und ein passionierter Käfersammler. Die Käfersammlung Jüngers gehört zu den bedeutendsten Privatsammlungen dieser Art. Der mit 5.000 Euro dotierte Landespreis wird im dreijährigen Rhythmus an Wissenschaftler*innen vergeben, als Würdigung für herausragende Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Entomologie.

Weitere Informationen für die Redaktionen:

Zur Preisträgerin:
Univ.-Prof. Dr. Ulrike Aspöck erforscht seit sechs Jahrzehnten die Phylogenie, Biogeographie und Taxonomie der Neuropterida (Netzflüglerartige). Ihr wissenschaftliches Werk umfasst bislang weit mehr als 300 exzellente Publikationen. Neben umfangreichen Monographien hat sie zusammen mit ihrem Ehemann, Univ.-Prof. Dr. Horst Aspöck, und Kollegen zahlreiche entomologische Standardwerke verfasst. Die Insektenspezialistin hat die Systematik der Neuropterida maßgeblich geprägt. Sie erkannte zudem früh die Bedeutung molekularer Daten und war z. B. Kooperationspartnerin im internationalen 1KITE Projekt, einem weltweit führenden Konsortium, zur Erforschung der Insektenphylogenie mithilfe von Transkriptomdaten. In ihrer taxonomischen Forschung konnte Prof. Dr. Ulrike Aspöck mehr als 280 neue Neuropterida-Arten beschreiben, die sie zum großen Teil selber auf Forschungsreisen in aller Welt gesammelt oder bei zahlreichen Forschungsaufenthalten in Naturkundemuseen entdeckt hat. Die Entomologin hat sich ebenfalls große Verdienste in der akademischen Lehre erworben. Univ.-Prof. Dr. Ulrike Aspöck ist in der Wissenschaftsgemeinde bestens vernetzt und langjähriges Vorstandsmitglied bei der Österreichischen Entomologischen Gesellschaft und dem von ihr initiierten Netzwerk für Biologische Systematik NOBIS Austria.

Curriculum Vitae Univ.-Prof. Dr. Ulrike Aspöck:

  • 1941 geboren in Linz, Österreich
  • 1960-1964 Studium der Biologie (Zoologie und Botanik) an der Universität Innsbruck und an der Universität München
  • 1964–1986 freie Mitarbeiterin in der Entomologischen Abteilung des Naturhistorischen Museums Wien (NHM Wien)
  • 1975 Promotion zum Dr. phil. an der Universität Wien, Dissertationsthema „Die Raphidiopteren der Nearktis (Insecta: Neuropteroidea)“
  • 1986 Kuratorin am Naturhistorischen Museum Wien für die Insektengruppen Orthoptera, Hemiptera und Neuropterida
  • ab 1993 Lehrbeauftragte an der Universität Wien
  • 1995 Habilitation (Venia legendi) für Zoologie
  • 2001 Ernennung zum tit. Ao. Universitätsprofessor am Institut für Zoologie (seit 2004 Department für Evolutionsbiologie, seit 2011 Department für Integrative Zoologie) der Universität Wien
  • 2006 Pensionierung
  • seit 2007 freie Mitarbeiterin als Senior Scientist an der Entomologischen Abteilung des NHM Naturhistorischen Museum Wien
  • 2007 Gründung des Vereins NOBIS (Network of Biological Systematics Austria)

Bildmaterial:
Bild 1: Die Preisträgerin Univ.-Prof. Dr. Ulrike Aspöck mit ihrem Ehemann, Univ.-Prof. Dr. Horst Aspöck (mitte) und Laudator Prof. Dr. Michael Ohl (links) sowie Prof. Dr. Lars Krogmann, dem Direktor des Naturkundemuseums Stuttgart (rechts).
Urhebervermerk: SMNS, A. Staniczek.

Bild 2: Die Preisträgerin Univ.-Prof. Dr. Ulrike Aspöck während ihres Festvortrags anlässlich der Verleihung Ernst-Jünger-Preis für Entomologie am 21.09.2023 im Naturkundemuseum Stuttgart.
Urhebervermerk: SMNS, A. Staniczek.

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Das Naturkundemuseum Stuttgart:
Das Naturkundemuseum Stuttgart ist ein zukunftsorientiertes Forschungs- und Kommunikationsinstitut. Seine Forschungssammlungen, die Archive der Vielfalt, beinhalten über 12 Millionen Objekte. Das Museum erforscht die Evolution des Lebens und analysiert die Artenvielfalt verschiedener Ökosysteme und vermittelt Forschungserkenntnisse an die breite Öffentlichkeit.
www.naturkundemuseum-bw.de

Pressekontakt:
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Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart, Germany
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